Heinrich Hannover hat als Strafverteidiger Geschichte geschrieben. Etliche seiner Verfahren erregten aufgrund ihrer politischen Bedeutung und der Prominenz der Beteiligten großes Aufsehen, etwa die gegen Lorenz Knorr wegen „Beleidigung“ von Hitler-Generalen als Massenmörder (1964), gegen Daniel Cohn-Bendit wegen Landfriedensbruch (1968) oder gegen Hans Modrow wegen Wahlfälschung (1993). Auch Peter Brückner, Günter Wallraff, Otto Schily und Peter-Paul Zahl gehörten zu seinen Mandanten – ebenso wie zahlreiche weniger prominente Angeklagte in politischen und anderen Strafverfahren.
Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit verfasste Hannover zahlreiche Sach- und Kinderbücher. Im Ruhestand schrieb er seine Lebenserinnerungen „Die Republik vor Gericht 1954-1995“, während seine Kanzlei heute u. a. Guantanamo-Häftlinge betreut. Jahrelang wurde Hannover mit Ehrengerichtsverfahren überzogen. Der Vorwurf: er mache vom Recht der anwaltlichen Redefreiheit in standeswidriger Weise Gebrauch. Deshalb begann er, seine Plädoyers auf Tonband aufzuzeichnen. Diese „Reden vor Gericht“ sind nun als Buch mit CD erschienen. Heinrich Hannover kommentiert Auszüge daraus und nimmt uns mit auf eine Reise durch vierzig Jahre politischer Rechtsgeschichte.
Termin
Sonntag 20.03.2011 um 17 Uhr
Ort
Centro Sociale, Stermstr. 2, 20357 Hamburg
Veranstalter
OG Hamburg der Roten Hilfe e.V.
In Kooperation mit dem RAV und den Freundinnen und Freunden des Centro Sociale e.V.
Eine Veranstaltung anlässlich des Tages für die Freiheit der politischen Gefangenen am 18. März.
Reden vor Gericht (PDF)